Oper im Steinbruch

Opern und klassische Musik an ungewöhnlichen Orten aufzuführen, ist seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil der klassischen Festivalsaison. Und so wurden mit den Jahren neben den etablierten Ortschaften wie der Arena in Verona oder der Felsenreitschule bei den Salzburger Festspielen zusätzliche und neue Spielstätten hinzugenommen. Hierzu zählt auch der Steinbruch in Sankt Margarethen im Burgenland.

Oper im Steinbruch in Sankt Margarethen

Das weitläufige Festivalgelände nahe des Neusiedler Sees gelegen, bietet wahrlich perfekte Bedingungen für große Opernaufführungen, denn die fantastische Umgebung und das einzigartige Flair dieses Ortes sind prädestiniert, um den Zuhörern ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren.

Wenn die Felsen rund um die Bühne am Abend von den Lichtern erhellt werden und die Musik erklingt, fühlt der Besucher sich an einen fernen Ort voller Zauber und Magie versetzt.

  • Seit 1996 wird hier nun Jahr für Jahr große Opernmusik dargeboten und dies in einer wahrlich beeindruckenden und einzigartigen Kulisse.
  • Dieser Ort hat etwas Magisches und ist nicht umsonst von der UNESCO zum Weltkulturerben ernannt worden.
  • Der Römersteinbruch in Sankt Margarethen ist eines der ältesten noch aktiven Abbaugebiete für Kalksandstein, dessen Steine unter anderem für den Stephansdom und die Karlskirche in Wien genutzt wurden.
  • 1959 wurde das erste Symposion europäischer Bildhauer dort durchgeführt und so erinnern heute zahlreiche Statuen an dieses Event, welches den Grundstein legte für die Nutzung als Kulturstätte.
  • Seit 1961 finden alle 5 Jahre die Passionsspiele im Steinbruch statt und seit 1996 wird die Location auch für große Opernproduktionen genutzt. So erklangen hier schon Musik von Puccini, Mozart, Verdi und Donizetti und 2024 wird AIDA auf dem Programm stehen.

Außerhalb der Festivalsaison steht der Steinbruch den Besuchern als Freiluftmuseum zur Verfügung, die dort allerlei fossile Gegenstände finden und einiges über den Abbau der Steine erfahren können.

Carmen gastierte 2023 erstmals im Steinbruch von Sankt Margarethen.

Die Oper „Carmen“ im Steinbruch St. Margarethen stellt eine mutige und neuartige Interpretation von Georges Bizets bekanntem Werk dar. Regisseur Arnaud Bernard verwandelt die gigantische Freilichtbühne in ein Hollywood-Filmstudio der 1950er Jahre und verlegt die Handlung ins Spanien der 1930er Jahre, in die Zeit des Spanischen Bürgerkrieges. Das ungewöhnliche Bühnenbild und die komplexe Erzählstruktur sorgen für einen frischen und spannenden Blick auf das klassische Stück.

Musikalisch ist die Aufführung ein voller Erfolg. Carmen (Joyce El-Khoury) und José (Brian Michael Moore) sind souverän, ihre Stimmen kraftvoll und eindrucksvoll. Besonders hervorzuheben ist das Piedra Festivalorchester unter der Leitung von Valerio Galli, das ein transparentes, differenziertes Klangbild mit viel Strahlkraft und ausgeprägten Konturen in den tiefen Lagen liefert.

Doch es gibt auch Schwächen: Der fehlende Kinderchor ist bedauerlich und das sonst so starke Finale wurde abgekürzt. Zudem ist die Gewalttätigkeit der Inszenierung auffällig und wirkt an einigen Stellen übertrieben. Die Schießerei in der Ouvertüre stört, ebenso wie das grausame Finale.

Trotz dieser Kritikpunkte bietet die Oper „Carmen“ im Steinbruch St. Margarethen eine spannende Interpretation von Bizets Klassiker. Die musikalische Leistung ist hervorragend und die unkonventionelle Erzählweise bietet eine neue Perspektive auf die bekannte Geschichte.

Die Opernfestspiele im Steinbruch als Zuschauer besuchen.

Für Fans außergewöhnlicher Opernaufführungen ist diese Spielstätte inzwischen zu einem wahren Magneten geworden und zieht jedes Jahr mehr und mehr Zuhörer in ihren Bann. Die Kartenbestellungen für interessierte Besucher sind möglich:

  • im Ticketbüro Eisenstadt pan.event GmbH
  • im Onlineshop
  • oder telefonisch
  • und an Spieltagen kann auch direkt an der Tages- und Abendkasse ein Ticket erworben werden.

Anreise zum Steinbruch

Mit dem eigenen Auto wird am besten ein Navigationsgerät genutzt, um den schnellsten Weg zum Gelände zu finden. St. Margarethenliegt zwischen Rust und Wien ist kann von Wien aus innerhalb einer Stunde erreicht werden.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, von Wien, Eisenstadt, Mörbisch und Rust mit einem Shuttleservice zum Steinbruch zu gelangen, sodass die Anreise auch ohne eigenes Auto problemlos möglich ist. Hier gibt es zusätzlich einen speziellen Service für Besucher, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und Unterstützung benötigen.

Welche Kleidung wird empfohlen?

  • Da die Aufführungen im Freien stattfinden, sollte auf eine angemessene Bekleidung geachtet werden. Es ist, je nach Wetterbericht, durchaus angebracht, eine Regenjacke dabei zu haben und ebenso zu bedenken, dass das Schuhwerk den eigenen Ansprüchen an die Bequemlichkeit und Gesundheit genügt.
  • Gegebenenfalls ist auch eine Decke mitzunehmen, da es trotz lauer Sommernächte auf Dauer etwas kühl werden kann. Ebenso wird ein Sitzkissen den Komfort und die Freude während der Aufführung steigern und zu einem unvergesslichen Erlebnis beitragen. Beachten Sie, die Sitze sind aus Eisen.
  • An sehr warmen und feuchten Abenden könnte auch ein Gelsenspray sinnvoll sein und auf den Gebrauch von allzu viel Parfum sollte dann lieber verzichtet werden.

Wo sind die besten Plätze?

Generell haben Besucher von allen Sitzplätzen einen guten Blick auf die Bühne und können der Musik ohne Einschränkungen lauschen. Für Bänke in den hinteren Reihen lohnt es sich, ein Opernglas dabei zu haben, um einzelne Szenen etwas genauer betrachten zu können.

Ansonsten obliegt es dem eigenen Geschmack und der Verfügbarkeit zum Zeitpunkt des Erwerbs, an welcher Stelle im Publikum der Platz aus den acht Kategorien gewählt wird.

Die Zauberflöte im Steinbruch

Nächtigen in der Nähe

In St. Margarethen und die umliegenden Gemeinden wie Rust oder Oggau gibt es eine Vielzahl an Beherbergungsbetrieben. Vom Hotel bis zur Pension oder dem Campingplatz ist vieles in der Nähe. Kein Wunder, man befindet sich in einer Tourismusregion. Bei unserem Partner booking.com finden Sie mit einem Klick das passende Hotel für Ihren Opernbesuch.


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Was ist noch wichtig, vor einem Besuch zu wissen?

Aufgrund des unbeständigen Wetters gibt es bei der Teilnahme der Opernfestspiele keinen Dresscode. Jeder Besucher darf nach seinem eigenen Ermessen entscheiden und sich kleiden. Sollte die Wetterlage eine Aufführung nicht zulassen, wird der Ticketpreis natürlich erstattet. Wenn die Vorführung jedoch stattfindet, ist trotz Regenwetter keine Erstattung möglich.

Auch für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt. Vor und während der Vorstellung gibt es im großzügigen Foyer allerhand Leckereien in Form von kalten und warmen Speisen und verschiedene Getränke. Und wer die Bühne einmal aus der Perspektive der Ausführenden erleben möchte, kann dies bei einer Bühnenführung tun und den Blick in den Zuschauerraum genießen.

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